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Bast verschiedener Bäume (Aufbereiten
von Bast / Online-Literatur)
Wie die Beispiele zeigen, eignen sich neben Lindenbast, der in der Steinzeit
sehr viel verwendet wurde, auch andere Baste für Schnüre und Geflechte. Je nach
Baumart müssen sie zuvor verschieden lange in Wasser gerottet werden.
Borke: schützt vor Kälte, Wasser und Austrocknung
Bast: faseriges weiches Gewebe, leitet Nährstoffe von den Blättern her weiter
und wird später zur Borke
Kambium: einzellige Schicht, aus der nach innen Holz und nach außen neuer Bast
wächst
Splintholz: junges Holzgewebe, das Wasser und Nährsalze zu den Blättern
befördert
Kernholz: abgestorben, stabilisiert den Baum
Aus: Unsere Bäume, München (Gräfe und Unzer) 1992
Fichtenbaststreifen lassen sich in feuchtem Zustand verzwirnen oder zu Matten verflechten. Zurück
Ulmenbast braucht nicht gerottet zu werden. Vor dem Verarbeiten wird er nur kurz in Wasser gelegt, damit sich die Baststreifen zerteilen lassen.
Pappelbast muss nur kurze Zeit gerottet werden. Er ist ziemlich spröde, und Schnüre und Geflechte daraus sind nicht allzu haltbar.
Weidenrinde wurde schon im Mesolithikum zu Schnüren gezwirnt und geflochten sowie zu Netzgeflechten verarbeitet.
Ahornschösslinge lassen sich während der Wachstumszeit leicht entrinden. Beim Verzwirnen löst sich die äußere dünne Rinde vom Bast.
Erlenbast kann nach einigen Wochen Rotten verarbeitet werden. Wie Pappelbast ist er etwas spröde.
Eichenbast ist nicht geeignet zum Zwirnen, da er schon nach wenigen Verdrehungen bricht. Zurück
Bast lässt sich am besten gewinnen, wenn die Gehölze neu treiben, d. h. im Mai und Juni. Falls zu dieser Zeit ein Baum gefällt wird, lässt sich die Rinde mit allen Bastschichten sehr leicht abziehen, nachdem sie quer bis zum Holz durchschnitten wurde. Zu späterer Jahreszeit eignen sich nur noch Schösslinge („Wassertriebe”), wie sie bei Linden oft um den Wurzelansatz zu finden sind. Die abgezogene Rinde wird allerdings schnell hart. Je nach Baumart muss sie für kürzere oder längere Zeit zum Rotten in Wasser gelegt werden, bis sich die Bastschichten von der Rinde ablösen lassen. Nach gründlichem Spülen, um den anhaftenden Schleim und Gestank zu entfernen, wird der Bast getrocknet und ist so jahrelang haltbar. Vor dem Verarbeiten wird er kurz in Wasser gelegt. Bei gefällten Bäumen, die längere Zeit am Boden liegen, findet durch die Einwirkung von Feuchtigkeit, Pilzen und Kleinstlebewesen ein natürlicher Rotteprozess statt. Abhängig von Baumart, Witterung u. a. lassen sich nach einiger Zeit die Bastschichten ablösen und verarbeiten. Dauert dieser Prozess allerdings zu lange, wird der Bast brüchig und ist nicht mehr zu gebrauchen. Durch Einlegen der abgezogenen Rinde in Wasser kann der Rotteprozess forciert und kontrolliert gestoppt werden.
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