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In Flint versteinert – Fossilien im Feuerstein

Für Leihgaben und Unterstützung danken wir:

  • Herrn Thomas Budler und Frau, Lübeck (www.budstone.de),

  • Herrn René Kautz, Wismar (rene.kautz@web.de),

  • Herrn Lutz Förster, Bad Malente sowie

  • dem Geologisch-Paläontologischen Institut der Universität Hamburg (Dr. Wolfgang Weitschat)

Katalog zum Download:

Download (pdf, 3.5 MB). Am besten, Sie drucken die Seiten einzeln: Seite 2 auf die Rückseite von Seite 1, Seite 4 auf die Rückseite von Seite 3 usw. Stellen Sie die Seitenränder so gering wie möglich ein! Das ergibt 6 Blätter mit Heftrand an einer Seite, geeignet für eine Klemmleiste. Schöner wird es, wenn Sie vor und nach den Druckseiten je ein Blatt Klarsichtfolie oder Transparentpapier mit einheften.

Ansprache (V. Arnold) zur Eröffnung:

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrte Leibgeber, liebe Gäste,
Ich darf Sie hier im Albersdorfer Museum in unserer heute zu eröffnenden Sonderausstellung herzlich willkommen heißen. Da die nächste Ausstellung von meinem Kollegen Dr. Kelm gestaltet werden wird und meine Dienstzeit mit dem Erreichen des passiven Teils der Altersteilzeit zu Jahresende ausklingen wird, wird es meine letzte selbst gestaltete Sonderausstellung sein – zumindest die letzte, die ich im Dienst gestaltet habe.
Im Laufe der Zeit ab Mitte 2005 haben wir im Museum zehn Sonderausstellungen gezeigt, außer drei von außen hereingetragenen waren es sieben selbst gestaltete: zu Alt-Albersdorf, zu Kohlenmeilern, Unausrottbar – die gängigsten Fehlurteile zur Landeskunde Dithmarschens, Bast-Binsen-Brennnessel: Textilien der Steinzeit, zum Riesewohld in zwei Teilen sowie nun eine Ausstellung über Flintfossilien. Nicht, dass es mir an weiteren Themen gefehlt hätte, aber viele Ideen verboten sich wegen des immensen zu erwartenden Aufwandes oder des fehlenden Platzes von selbst. Ein Thema, das ich gerne noch gezeigt hätte, wären die gewaltigen 2000jährigen Riesenscharrbilder um Nazca in der Atacamawüste Perus, so, wie sie sich heute besonders in Satellitenbildern darbieten. Diesem Plan standen vor allem die hohen Kosten für die Abdruckerlaubnis der Aufnahmen entgegen, andererseits darf sie jedermann kostenfrei im Netz betrachten. So musste hier vorerst eine Aufbereitung des Themas im Netz ausreichen.
Einen schon in den letzten Heider Jahren gefassten Grundsatz habe ich durchgehalten: alle selbst gestalteten Sonderausstellungen kann man, zumindest was die Erläuterungsposter betrifft, auch im Netz ansehen. Zu drei der Ausstellungen habe ich einen PC-Quiz erstellt, auch zu dieser Ausstellung. Zu vier der sieben Ausstellungen, auch zu der jetzigen, ist ein Katalog gefertigt worden. Außerdem wird die Riesewohldausstellung in ein Buch einfließen.
Doch nun zum heutigen Thema. Im alten Museum in Heide hatte ich vor über dreißig Jahren mit Hilfe von Harm Paulsen aus Schleswig eine kleine Ausstellung zu Geschiebefossilien eingerichtet, die viele Jahre bestand. Ein erneute ordnende Durchsicht unserer Fossilienbestände in Heide ließ den Plan entstehen, speziell zum Feuerstein und seinen Einschlüssen und Formen eine Sonderausstellung zu widmen, zu der es allerdings in Heide nicht mehr kam. Was mir an den Vorhaben so gefiel, war der Umstand, dass Feuerstein oder Flint das in der Geest häufigste Geschiebe ist und ich immer wieder mit Versteinerungen aus Feuerstein konfrontiert wurde, während sich die übrigen Geschiebefossilien dem Laien viel schwerer erschließen und großenteils nur in solchen Kiesgruben zu finden sind, in denen kalkführende Schichten angeschnitten sind. Das wohl ältere Wort Flint oder Flintstein für Feuerstein dürfte lautmalend sein und vom Geräusch des Zerschlagens inspiriert worden sein. Ein besonders heller Klang entsteht, wenn man eine Klinge schlägt: ob das Wort Klinge von der Feuersteinklinge kommt oder umgekehrt, gleicht einer Diskussion über die Priorität von Ei oder Henne.
Eines war gleich klar: als Nicht-Paläontologe, der auch nie systematisch Fossilien gesammelt hat, konnte ich diese Ausstellung nicht alleine machen. Bei Recherchen im Netz stieß ich auf die Internetseite von Budstone, dem Pseudonym, hinter dem sich Herr Budler aus Lübeck versteckt. Ich war von der informativen, aber auch schönen Art der Darstellung angetan und habe ihn einfach angemailt, ob er bereit wäre, mir mit seinem Sammlerwissen und seinen Funden bei der Ausstellung zu helfen – er war es sofort! Auch seine Frau stellte eine schöne Leihgabe zur Verfügung.
Herr Budler vermittelte mir später den Kontakt zu René Kautz aus Wismar, der mir dankenswerterweise sehr seltene Feuersteinfossilien zur Verfügung stellte. Damit hatte ich unter anderem endlich die Gelegenheit, einen kleinen Haifischzahn in Feuerstein auszustellen. Ich hatte deswegen schon Verbindung mit dem Eiszeitmuseum in Lütjenburg gehabt, dessen Leiterin erst den Leihgeber ihres Haifischzahns fragen wollte, und dann lange nichts gehört. Inzwischen konnte Herr Budler einen weiteren Haifischzahn ersteigern und stellte ihn uns für die Ausstellung zur Verfügung, und zuletzt kam noch unerwartet die Nachricht aus Lütjenburg, dass auch dieser Haizahn nun zu haben sei, der Leihgeber Herr Förster aus Bad Malente hatte zugestimmt!
Unabhängig tat sich aber auch eine ganz andere Quelle auf. Von meinem Bernsteinhobby her kannte und schätzte ich Dr. Weitschat, inzwischen pensionierter Mitarbeiter des Geologisch-Paläontologischen Instituts der Universität Hamburg. Er gilt als Bernsteinpapst und nimmt bezüglich der Ammonitenkunde eine ähnliche Stellung ein. Was ich nicht wusste, war, dass er seine Berufslaufbahn in Lägerdorf mit Untersuchungen der dortigen flintführenden Kreide begonnen hatte. Von sich aus bot er gleich an, Leihgaben aus der Sammlung des Instituts in Hamburg bekommen zu dürfen. Als ich mich dort mit ihm verabredet hatte, blieb mir die Qual der Wahl in einer reichhaltigen Sammlung von Flintsorten und Flintfossilien, für die ich mir eigentlich einen größeren Ausstellungsraum gewünscht hätte.
So blieb für mich im wesentlichen die Arbeit, die 11 großen Erläuterungsposter zu gestalten, die die Exponate zu ordnen und zu beschriften sowie den Quiz, die Website und den Katalog zu erstellen . Ich hoffe, dass die für Laien notwendigen Vereinfachungen aus wissenschaftlicher Sicht noch tragbar sind.
Mit diesen Worten möchte mich bei allen Beteiligten herzlich bedanken und zugleich die Ausstellung eröffnen.

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